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Download - ARGE Schülerberatung & Berufsorientierung
Qualitätsmerkmale
08.01.2006
Kennzeichen und Merkmale für Qualität
und Seriosität in der Beratung



Vortrag bei der World-Conference of the IAEVG in Warschau

Ausgangssituation zur Berufswahl:

Berufswahl ist immer auch Schul- und Ausbildungswahl und umgekehrt. Vor dem Hintergrund deutlich geänderter Anforderungsprofile in allen Wirtschaftsbereichen und im Zusammenhang mit den Problemen auf dem Arbeitsmarkt wird eine umfassende und auf "lebenslanges Lernen" ausgerichtete Planung der Ausbildung immer wichtiger.

Gleichzeitig verstärken ein Schulsystem mit den unterschiedlichsten autonomen Schwerpunkten und die vielfältigen Berechtigungen postsekundärer Ausbildungswege das Bedürfnis nach Orientierung. Die Statistik zeigt, dass Personen, die keine abgeschlossene Ausbildung haben, die höchste Arbeitslosenquote aufweisen. Darunter befinden sich viele, die allein auf Grund einer falschen Ausbildungs- und Berufswahl eine Schule oder Lehre oder ein Studium abbrechen.

Je jünger die vor einer Ausbildungs- oder Berufswahl stehenden Kinder und Jugendlichen sind, desto stärker wird eine Entscheidung von den Eltern mitbestimmt. Ausschlaggebend dafür ist die Sorge um die Zukunft, allerdings um den Preis, dass Eignung und Neigung des/der Betroffenen nicht gesehen werden. Zusätzlich hat sich das Bildungsangebot in den letzten Jahren stark verändert und erweitert, sodass das Wissen der Erziehungsberechtigten über traditionelle Schultypen und Ausbildungswege als Entscheidungsgrundlage nicht mehr ausreicht. Für Eltern spielen darüber hinaus Art und Dauer einer Ausbildung, die Berufsaussichten, aber auch Prestige eine große Rolle.

MaturantInnen wiederum erleben, dass sie von allen Seiten vor Ausbildungsrichtungen eher gewarnt werden. Dennoch erwartet man von ihnen einen entschlossenen und mutigen "Schritt nach vorne". Dabei wird übersehen, dass SchulabsolventInnen vor dem Hintergrund der Arbeitsmarktsituation, insbesondere den schlechter gewordenen Berufsaussichten für Akademiker, verständlicherweise stark verunsichert sind. Vor diesem Hintergrund ist der Wunsch nach entsprechender Beratung besonders groß. So gaben in einer vom Verein SAB in Auftrag gegebenen Untersuchung zu "Ausbildungs- und Berufsvorstellungen von MaturantInnen an AHS und BHS in der Steiermark" 71 % der Befragten an, dass sie Orientierungshilfen und eine persönliche Beratung vermisst hätten.

Begriffsklärung Berufsorientierung - Berufsberatung:

Die gesamte berufspsychologische Literatur beschreibt die Berufswahl als langjährigen Vorgang, der von kindlichen Spielberufswünschen über puberale Abenteuerwünsche zu realistischen Berufsplänen in der Adoleszenz führt. "Berufsorientierung" bedeutet im Unterschied zu "Berufsberatung" einen langfristigen Prozess, der in erster Linie in der Schule stattfindet oder stattfinden sollte. Das Hinführen zu einer bewusst getroffenen Entscheidung ist überhaupt eine der wesentlichsten Zielsetzungen der Berufsinformation. In den letzten Jahren wurden mehrere Maßnahmen gesetzt, die eine verstärkte Berücksichtigung der Berufsorientierung im Rahmen des Unterrichtes bewirken. Die Basis der Berufswahlvorbereitung, das Herausfinden der eigenen Interessen und Fähigkeiten, setzt einen hohen Grad an Vertrauen voraus. Das kann für manche SchülerInnen, die den Berufsorientierungslehrer in anderer Situation als "Beurteilenden" erleben, zum Problem werden. Deshalb gab und gibt es in Österreich immer wieder Ansätze schulexterne Berufsorientierungspädagogen im Unterricht einzusetzen, was jedoch längerfristig gesehen meist an der Finanzierbarkeit scheitert. Von allen nationalen und internationalen Fachgremien wird heute die Berufslaufbahn als lebenslanger Lern- und Entwicklungsprozess betrachtet, der durch eine entsprechende Berufsberatung begleitet werden muss. Die Grundvoraussetzung hierfür bildet eine Vernetzung der Beratungsdienste.

"Berufs- und Ausbildungsberatung" bildet einen wesentlichen Teil in der Berufsorientierung, der die prozesshafte Berufswahlvorbereitung nicht ersetzen kann. An vielen Schulen in Österreich sind LehrerInnen als ausgebildete Schüler - und BildungsberaterInnen tätig. Allerdings zeigen sich bei dieser von der schulinternen Beratung die selben Probleme wie bei der Berufsorientierung. Es gibt eine "Hemmschwelle", mit zum Teil sehr persönlichen Fragen einen Lehrer der eigenen Schule aufzusuchen. Für Eltern gilt im Übrigen dasselbe. Einem an der Schule tätigen Lehrer wird die Objektivität nicht geglaubt, vor allem vor dem Hintergrund eines im Zusammenhang mit der Lehrerbeschäftigung "bedarfsorientierten" Aufnahmemodus. Orientierungshilfen, die ausschließlich die Möglichkeiten an den Schnittstellen aufzeigen, greifen zu kurz und werden zu Recht als unbefriedigend empfunden.

Der überwiegende Teil der Jugendlichen hat Probleme beim Berufswahlprozess, obwohl man meinen möchte, mit der Verfügbarkeit von Information steige auch Umfang und Qualität des Wissens. Information und Orientierung sind die erste Bedingung. Der auf der Suche nach Orientierung befindliche Jugendliche und der in der Berufsbildung oder Fortbildung befindliche Erwachsene sieht sich aber meist einem vielfältigen Angebot gegenüber, das von Bildungsträgern oder gar Behörden ausgeht. Das bedingt eine Bewertung des Bildungsangebotes, die unabhängig, das heißt außerhalb der Bildungssysteme durchzuführen ist - so lautet unter anderem eine Forderung im 1995 herausgegebenen Weisbuch der EU zur allgemeinen und beruflichen Bildung.

In Österreich war die Berufsberatung immer von der Ausbildungsberatung getrennt, was schon von der Sache her ein Unsinn ist. Mittlerweile kümmert sich allerdings kaum mehr jemand, der in diesen Bereichen arbeitet, darum ob er nun "Berufsberatung" oder "Bildungsberatung" betreiben darf. In fast allen Ländern (außer Deutschland) unterstehen Beratungsdienste für Schüler und Studenten (innerhalb des Bildungssystems) den Erziehungsministerien und Angebote für Erwachsene außerhalb des Bildungssystems den Ministerien für Arbeit. In einer Reihe von vergleichenden Studien konnte gezeigt werden, dass aus diesen getrennten Zuständigkeiten zum Teil erhebliche Differenzen sowohl in Bezug auf die Versorgung mit Beratungsdienstleistungen für die Bevölkerung als auch auf die Qualifizierung von Beratungskräften resultieren. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass die Zusammenarbeit zwischen den genannten Ministerien auf dem Gebiet der Berufsberatung nicht immer optimal abgestimmt verläuft.

Das Arbeitsfeld von Beschäftigten im Bereich der Bildungs- und Berufsinformation lässt sich schwer abgrenzen und vereinheitlichen. Traditionellerweise werden die beiden Bereiche "Informationsarbeit" und "Beratungsarbeit" auseinandergehalten.

Kennzeichen und Merkmale für Qualität und Seriosität in der Beratung
Der deutsche Verband für Berufsberatung gibt in der Präambel zu den "Qualitätsstandards für berufliche Beratung" folgende Erklärung ab: "Berufliche Beratung hat zum Ziel, Jugendliche und Erwachsene bei Entscheidungsprozessen, die Bildung, Beruf und Arbeit betreffen, zu begleiten und zu fördern. Sie trägt dazu bei, dass KlientInnen ihre Entscheidung bewusst und eigenverantwortlich treffen und möglichst erfolgreich umsetzen können. Berufliche Beratung geschieht immer im persönlichen Kontakt, mit einzelnen oder mit Gruppen. Leitend für berufliche Beratung ist das Ideal des gelingenden Lebens." Diese Vorgabe bedingt definierte Ausbildungskriterien für BeraterInnen, die Einhaltung ethischer Standards aber auch Seriosität im Marketing.

Die Qualifizierung und Ausbildung von Personen, die in der Berufs- und Ausbildungsberatung tätig sind, ist nicht nur in Österreich, sondern in den meisten europäischen Ländern höchst unterschiedlich. Auch Länder, in denen Ausbildungsrichtlinien vorgegeben sind, können den immer stärker werdenden "freien Markt" in diesem Bereich nicht kontrollieren. Ratsuchende haben oft keine Möglichkeit, die Qualität und Seriosität eines Angebots zu überprüfen. Trotz der sehr heterogenen Vorstellungen zum Berufsprofil und Professionalisierungsgrad berufsberaterischer Tätigkeiten ist man sich einig, dass eine verantwortungsvolle, neutrale und wirksame Berufsberatung nur durch erhöhte Professionalität der Beratungskräfte sicherzustellen ist. Kernstück dieser Beratung bleibt die individuelle Freiheit beruflicher Entscheidungen. Doch die Ansichten, ob diese Tätigkeit und die Gewährleistung des unbedingt erforderlichen Mindeststandards ein gesetzlich geregeltes Berufsbild erfordert, sind nicht einheitlich. Langjährige Vergleichsstudien zeigen darüber hinaus unterschiedliche fachwissenschaftliche Orientierungen der Berufsberatung und Beraterqualifizierung innerhalb und außerhalb Europas.

Europäische Standards für Inhalt und Niveau eines Beratungsangebotes dürfen auch im Interesse der Kundenorientierung nicht bei den Fragen der zweifellos wichtigen Fach- und Methodenkompetenz stehenbleiben. Mindestens ebenso wichtig sind Sozialkompetenz und Berufsmoral, also eine Seriosität des Angebots. Der "Zusammenklang" der Persönlichkeiten der Agierenden in einer Beratung hat einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg. Das bedingt unter anderem eine gewisse Relativierung der Bedeutung formaler Qualifizierungen und eine stärkere Beachtung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale als Eingangsvoraussetzung für den Beraterberuf. Ausgehend von dieser Beobachtung können folgende Thesen als Grundbedingung für Qualität und Seriosität festgehalten werden:

1. Art und Dauer der Ausbildung sind wichtige Merkmale für die Qualifizierung der BeraterInnen, sie ersetzen aber nicht die persönliche Eignung.
2. In der Ausbildungsberatung sind objektive/neutrale Sichtweisen und Detailkenntnis zu den Ausbildungswegen wesentliche Voraussetzungen.
3. Beraterverhalten kann geschult und verbessert, aber nicht implementiert werden.
4. Die Einhaltung ethischer Standards und Seriosität im Marketing sind eine Grundbedingung für alle Beratungsangebote.


Praktische Beispiele:

• Beraterqualifizierung

Im Studienjahr 2001/2002 installierte die Uni Graz im Rahmen eines Projektes die "virtuelle Studienberatung". Als BeraterInnen kamen StudentInnen in Frage, die für eine telefonische Beratung und die Beantwortung schriftlicher Anfragen (e-mail) geeignet waren. Aus 65 BewerberInnen wurden 20 Personen ausgewählt, die sich im zweiten Studienabschnitt befanden und eine gewisse Vorerfahrung (Studentenberatung; Tutoren; etc.) aufweisen konnten. Die Universität Graz beauftragte den Verein SAB mit der Durchführung eines Ausbildungskurses, der gleichzeitig ein Assessment zur Auswahl von drei BeraterInnen für die "virtuelle Studienberatung" war. Diese Verknüpfung von Ausbildung und Auswahl kam unter Zeitdruck zustande und hatte dementsprechend negative Empfindungen bei den StudentInnen zu Folge. Trotzdem gelang ein Ausbildungskurs, der auf Grund der hohen Eingangsvoraussetzungen der BewerberInnen zum erwünschten Ergebnis führte und in der Evaluierung durchwegs positive Rückmeldungen zeigte.

Der zweitägige Kurs hatte folgende Inhalte:

• Informationsmanagement

* Interesse und Eignung als Basis der Studienwahl
* Hemmende Faktoren in der Studienwahl
* Beratung von MaturantInnen, StudienabbrecherInnen, StudienwechslerInnen (mit Fallbeispielen)
* Telefonberatung (interaktives Training)
* Informationen zur Studienabteilung
* Studienmöglichkeiten; Studienpläne alt/neu

• BeraterInnenqualifikation

- Studienberatung aus der Sicht der psychologischen Beratungsstelle für Studierende (mit Fallbeispielen)
- Interaktives Training (Basics aus NLP)
- Qualifikation und Ausbildung der Schüler und BildungsberaterInnen; Methoden der Ausbildung
- Interaktives Training (nondirektive Gesprächsführung; kontrollierter Dialog; Telefonkommunikation)

Die "virtuelle Studienberatung" wird in sehr hohem Ausmaß von MaturantInnen und Studierenden in Anspruch genommen. Die BeraterInnen erweisen sich als äußerst qualifizierte AnsprechpartnerInnen. Im Portal der Homepage stehen neben inhaltlich relevaten Informationen diverse Fragen der Ratsuchenden (FAQs) und ein Interessenstest mit Auswertung.

Die Erfahrung mit dem Ausbildungskurs zur "virtuellen Studienberatung " hat gezeigt, dass es möglich ist, bei entsprechenden Eingangsvoraussetzungen einen hohen Grad an Qualifizierung zu erreichen. Der Kurs enthielt neben Sequenzen zu den Inhalten der Beratungstätigkeit viele Hilfestellungen zur Informationsbeschaffung. Entscheidend waren aber die Einheiten zur Selbsterfahrung (Rollenspiel; Learning by doing).

• Seriosität im Marketing

Neben institutionalisierten Einrichtungen, die Beratung meist kostenlos anbieten, sind in den letzten Jahren kommerziell geführte Beratungsstellen entstanden, die eine "Marktlücke" erkannt haben. Kostenpflichtigkeit ist an und für sich nichts bedenkliches. Ebensowenig hat der Grundsatz "Was nichts kostet, ist nichts wert" einen nachvollziehbaren Wahrheitsgehalt.
Allerdings müssen Anbieter, die auf Gewinn ausgerichtet sind, eine Erwartungshaltung der Kundenbefriedigung und somit Lösungsansätze versprechen, um halbwegs wirtschaftlich arbeiten zu können. Genau hier werden wesentliche Grundsätze der Berufsberatung massiv verletzt.

Die Abteilung Schulpsychologie/Bildungsberatung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat unter dem Titel "Ist das seriös?" einen Kriterienkatalog mit 10 kritischen Fragen für Anbieter in den Bereichen "Lernen, Erziehung, Sinnfindung, Lebensbewältigung" erstellt, die wie folgt lauten:

1. Verspricht der Ansatz Lösungen für alle oder einige Probleme?
2. Wie sieht das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis aus?
3. Welche Ziele und Werte werden als besonders wichtig angesehen?
4. Wie wird der Mensch ganz allgemein in diesem Programm betrachtet?
5. Wie wird nach diesem Konzept, nach dieser Methode Wissen erlangt, was gilt als Wissenschaft?
6. Welche Rollen spielen zeitliche Umstände? Werden Sofortlösungen versprochen?
7. Wird der Mensch als Individuum ernst genommen?
8. Welche Rolle spielen die jeweilige soziale Situation und das Umfeld?
9. Welche Wechselwirkungen werden im Menschen und zwischen Menschen angenommen?
10. Welche Konsequenzen fordert das Konzept, die Methode für das persönliche Verhalten?

Eine Überprüfung von Beratungsangeboten nach diesen Kriterien gibt dem Ratsuchenden die Möglichkeit, die Seriosität allein durch die Art und Weise der Präsentation des Anbieters (Marketing) zu erkennen.

Drei Beispiele sollen das verdeutlichen:

Verein Schul- und Ausbildungsberatung – SAB
°Organisationsform: Gemeinnütziger Verein; Beratungsangebot kostenlos; Tests kostenpflichtig
• Qualifikation der BeraterInnen: Hochschulstudium; diverse Beraterausbildungen; engste Kontakte zu Schulen und Universitäten

° Bewerbung des Angebots:
" Wir informieren und beraten individuell zu allen Fragen des Schulwechsels und der Schulwahl, zu Ausbildungswegen und Studienmöglichkeiten nach der Matura oder bei Studienabbruch und helfen bei der Entscheidungsfindung. Unser Beratungsangebot ist kostenlos" (Text Folder).

• AHA! Bildungsberatung der Wirtschaftskammer

Organisationsform: Einrichtung der Wirtschaftskammer; Kosten für das Beratungsangebot auf Anfrage.
Qualifikation der BeraterInnen: Ausgebildete PsychologInnen; engste Kontakte zur Wirtschaft
Bewerbung des Angebots: "Wir in der AHA! Bildungsberatung wissen, wie schwierig die Frage um Beruf und Ausbildung ist. Schließlich geht es um eine der wichtigsten Entscheidungen in deinem Leben. Deshalb nehmen wir nichts auf die leichte Schulter. Wir kennen keine Standardabfertigung oder goldene Weisheiten. Im Mittelpunkt stehen deine individuellen Vorstellungen und Wünsche" (Text Folder).

• Institut für Bildungs- und Karrierestrategien

Organisationsform: Privater Anbieter; Kostenpflichtig, aber keinerlei diesbezügliche Angaben auf dem Folder
Qualifikation: Keine
Bewerbung des Angebotes: "Lässt du dich speziell beraten, kennst du deine Ziele und deinen Weg. Deinen attraktiven Zukunftsberuf. Du wirst wohlhabender, angesehener und kannst ins Führungspositionen aufsteigen. Investiere in deine Zukunft. Die neue Berufsmotivationsanalyse macht es möglich. Du erfährst alles, was du schon immer wissen wolltest über deine Motive, Interessen und Neigungen". " Jetzt üben 70 von 100 einen falschen Beruf aus. Eine Berufsmotivationsanalyse garantiert eine bis zu 90 % sicheren Zukunftsberuf" (Text Folder).
Zusätzlich zu dieser Bewerbung fordert das "Institut", das aus einer Einzelperson besteht, von den Ratsuchenden die Weitergabe von Adressen (MitschülerInnen oder Bekannte), um diese dann gezielt anzuschreiben.

Schlussfolgerungen

Vor dem Hintergrund einer deutlichen gestiegenen Orientierungslosigkeit der Betroffenen im Zusammenhang mit der Berufs- und Ausbildungswahl sind Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Beratungsangebote notwendiger denn je. Die Qualifikation der BeraterInnen ist dabei ein wichtiger Aspekt, allerdings darf die Diskussion darüber nicht bei der Frage nach Art und Dauer der Ausbildung stehen bleiben. Eine stärkere Beobachtung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale als Eingangsvoraussetzung für den Beraterberuf und die (überprüfbare) Einhaltung ethischer Standards bei bereits bestehenden Beratungseinrichtungen sind ein wesentliches Merkmal für Qualität. Diese zeigt sich auch deutlich im "Marketing", das heißt in der Bewerbung eines Beratungsangebotes. Im Sinne des Konsumentenschutzes kann der Ratsuchende bereits vor Annahme eines Beratungsangebotes auf mangelnde Seriosität aufmerksam gemacht werden.